Frauen im Schneesport
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Zum DossierAls Vierte verpasste Sarah Höfflin an den Freestyle-Weltmeisterschaften eine Medaille im Slopestyle derweil nur knapp. Damit zeigte sich auch auf dem Siegestableau der WM ein Bild, wie es sich in der Saison 2022/23 nur allzu häufig präsentierte: Wo Gremaud auf dem Podest stand, tat Höfflin es nicht, wo hingegen Höfflin sich einen Platz unter den besten drei sichern konnte, ging Gremaud in Sachen Top-3-Klassierung leer aus. Wo Gremaud in Chur, Copper Mountain und in Tignes vom Podest grüsste, konnte die neun Jahre ältere Höfflin gleich bei beiden Slopestyle-Heim-Weltcups in Laax und Silvaplana jeweils als Zweite aufs Treppchen steigen. Und wo sie dieses beim Big Air in Copper Mountain als Vierte nur knapp verpasste, war es Teamkollegin Gremaud, die sich in Laax direkt hinter dem Podest einreihen konnte. Die zahlreichen Top-Platzierungen liessen die Namen von Sarah Höfflin und Mathilde Gremaud schliesslich als Dritte und Vierte in der Park&Pipe-Overall-Wertung der Freeskierinnen aufscheinen.
Andri Ragettli klassiert sich viermal auf dem Weltcup-Podest
Während bei den Frauen also gleich drei Athletinnen die vordersten Plätze unter sich ausmachen konnten, vermochte bei den Männern einzig Andri Ragettli Podiumsplatzierungen zu holen – das dafür gleich umso häufiger. Wo der Flimser die Saison mit einem 4. Platz in Chur lanciert hatte, erreichte er bereits beim zweiten Weltcup in Stubai als Zweiter das Podest. In Mammoth Mountain und Tignes wurde er jeweils Slopestyle-Dritter, bei der Freeski-Weltcup-Premiere in Ragettlis Heim-Skigebiet Laax konnte er sich gar den Sieg holen. Trotz dieser Erfolge, die er alle im Slopestyle herausfahren konnte, reichte es Ragettli am Ende knapp nicht für den fünften Disziplinensieg. Eine im Training für das Weltcup-Finale in Silvaplana erlittene Rippenfraktur verunmöglichte Ragettlis Teilnahme und nahm ihm damit die Chance, den Leader Birk Ruud aus Norwegen noch zu überflügeln. Gleichwohl ging die Saison für den 24-Jährigen in den Weltcup-Statistiken erfolgreich zu Ende, konnte er sich doch sowohl in der Gesamtwertung als auch in der Slopestyle-Disziplinenwertung jeweils im 2. Rang klassieren.
Halfpipe-Spezialisten etablieren sich in den Punkten
Nicht ganz so erfolgreich verlief die Saison für die Halfpipe-Cracks. Rafael Kreienbühl schaffte es zwar in allen vier und Robin Briguet zumindest in drei Weltcups in die Punkte, sie beide kamen allerdings nicht über ein Bestergebnis als 15. respektive 16. hinaus. Besser lief es an den Weltmeisterschaften, als Robin Briguet in den Final vorstossen und mit dem 10. Platz das Bestergebnis des Halfpipe-Teams herausholen konnte. Schweizerinnen starteten in der Halfpipe derweil keine im Weltcup.
Schweizer Dominanz im Europacup
Und auch im Big Air und im Slopestyle drückten die Jungen an die Spitze. Anouk Andraska beendete die Saison auf zweithöchster Stufe im 2. Schlussrang. Und bei den Männern präsentierte sich nach den insgesamt elf für die Wertung berücksichtigten Events ein Bild, wie es sich ein Schweizer Fan nicht schöner hätte ausmalen können: In den ersten fünf Rängen klassierten sich allesamt Schweizer Athleten! Angeführt von Gian Andri Bolinger, der sich mit dem Sieg in der Europacup-Gesamtwertung einen Fixplatz für den nächsten Weltcup-Winter gesichert hat, klassierten sich dessen Bruder Nicola Bolinger (2.), Nils Rhyner (3.), Fadri Rhyner (4.) und Adrien Vaudaux (5.) allesamt in den Top 5 und sorgten so für ein geschlossenes Schweizer Bild.
Neue Trainingsinfrastruktur
Auch abseits der Wettkampfstätten hat sich für das Freeski- wie auch das Snowboard-Freestyle-Team einiges getan. Seit vergangenem Sommer können die Teams im Sommer auf der Big-Air-ähnlichen Anlage des Landing Bags in Leysin trainieren. So können Tricks zunächst in die weiche Matte gestellt anstatt direkt auf dem Schnee ausprobiert werden. Bereits in ihrer ersten Saison ist die neue Anlage zu einem der zentralsten Trainingsstätten im Sommer geworden. Nun soll der Air Bag auch in den kommenden Monaten dafür genutzt werden, um neue Tricks mit geringerem Verletzungsrisiko einzuüben und an bewährten zu feilen. Wie gut das geklappt haben wird, zeigt sich bereits im Oktober: Am 20. und 21. Oktober 2023 steigt der Weltcup-Auftakt im Freeski und Snowboard zum dritten Mal auf der Oberen Au in Chur.