Frauen im Schneesport
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Zum DossierDoch nicht nur Roth und Werner sorgten dafür, dass das Schweizer Männer-Team sich den Sieg in der Nationenwertung holen konnte. Auch Andrin Schädler und Nicolas Gygax zeigten während des Winters starke Leistungen. Gygax, der auf Ende Saison hin seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, sprang zweimal in den 6. Rang. Schädler durfte sich über fünf Top-10-Resultate freuen und schnupperte als Vierter in St. Moritz gar erstmals an einem Weltcup-Podest. Letzten Endes konnte er die Saison als siebtbester Athlet beenden; zwischen Roth und ihm klassierte sich Werner zusätzlich als Dritter auf dem Gesamtweltcup-Podest. Für Schädler ist seine beste Saison derweil auch die letzte gewesen: Der Zürcher hat ebenfalls seinen Rücktritt vom Spitzensport erklärt.
Noé Roths goldene WM
Um das beste WM-Resultat eines Schweizers seit Beginn des Aerials-Sports war Noé Roth besorgt, der sich Ende Februar im georgischen Bakuriani auf grossartige Art und Weise zum ersten Schweizer Aerials-Weltmeister küren konnte. Der Erfolg war auch deswegen hoch einzustufen, weil die Bedingungen in Georgien mit starkem Wind und Schneefall besonders schwierig waren und die Qualifikation wieder und wieder hatte verschoben werden müssen; das Wetter hatte dabei grossen Anteil daran, dass auch Favoriten wie der Schweizer Pirmin Werner bereits in der Qualifikation hängen geblieben waren. All diese Faktoren führten dazu, dass «es fast noch emotionaler am Schluss war», dass Noé es geschafft habe, sagte Cheftrainer Michel Roth nach dem Triumph seines Sohnes.
Aufholbedarf im Nachwuchsbereich
Kurzerhand nicht auf heimischem Boden konnten die Junioren-Weltmeisterschaften durchgeführt werden. Die ursprünglich in Airolo geplanten Titelkämpfte hatten wegen des Schneemangels nach Obertauern verschoben werden müssen. In Österreich lief es dem Schweizer Team nicht wunschgemäss; der erhoffte Top-10-Platz von Fabian Bader blieb aus. Er landete stattdessen als 17. einen Platz hinter dem anderen Schweizer Andrin Läber.
«Im Nachwuchs gibt es sicher etwas zu tun», lautet das selbstkritische Fazit von Cheftrainer Michel Roth. Umso zentraler sieht er die Akquise von neuen Talenten sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern aus dem Kunstturnen, Trampolinspringen und Geräteturnen, mit der sich die Lücke zur Spitze schliessen lässt. Im Zentrum davon steht die von Swiss Olympic unterstützte und begleitete Integration oder Überführung von aktiven oder ehemaligen (Nachwuchs-)Leistungssportlerinnen und -sportlern in eine neue Sportart, der sogenannte Talenttransfer.