Frauen im Schneesport
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Zum DossierDie Schweizer Männer durften zum Auftakt der Tour de Ski zwei Top-10-Platzierungen verzeichnen. Janik Riebli erreichte mit Platz 7 sein bis dato bestes Karriere-Resultat. Valerio Grond klassierte sich im 9. Schlussrang. Cyril Fähndrich lief im Einzelstart von Oberstdorf mit Platz 12 ebenfalls zu seinem besten Karriere-Resultat und hat damit sein Potenzial angedeutet.
Ende Januar sorgten die beiden jungen Athleten Riebli und Grond dann für eine dicke Überraschung. Beim Einzelsprint im italienischen Livigno lief Janik Riebli als Dritter auf das Podest und setzte damit ein Ausrufezeichen. Valerio Grond qualifizierte sich ebenfalls für den Final und klassierte sich auf Platz 5. Tags darauf versetzten Janik Riebli und Valerio Grond das Schweizer Team erneut in Ekstase. Mit Platz 3 im Teamsprint meldeten die beiden ihre zukünftigen Ambitionen auf Finalteilnahmen und Podestplätze endgültig an. Beim 20-Kilometer-Massenstart-Rennen in Les Rousses realisierte Beda Klee mit Rang 11 das beste Resultat der Männer in einem Distanzrennen in dieser Saison. Kurz vor der WM zeigte Nadine Fähndrich, dass sie auch im Distanzbereich Top-Platzierungen herauslaufen kann. Nachdem sie im Sprint unglücklich gestürzt war, lief sie in Toblach über 10 Kilometer mit Einzelstart auf den starken 4. Platz.
Keine Exploits an der WM in Planica
Nach drei Saisonsiegen im Sprint war Nadine Fähndrich als grösste Medaillen-Hoffnung für das Schweizer Team nach Planica gereist. Im WM-Sprint, welcher in der klassischen Technik durchgeführt wurde, blieb sie jedoch im Halbfinal an den drei späteren Medaillen-Gewinnerinnen hängen. Fähndrich belegte den 9. Schlussrang und sprach im Nachgang von einer bitteren Enttäuschung, was deutlich veranschaulicht, mit welchen Ambitionen die Luzernerin mittlerweile am Start steht. Bereits drei Tage später zeigte sie im Teamsprint eine starke Reaktion. Zusammen mit Anja Weber resultierte der 5. Schlussrang. Nadine Fähndrich schloss während des Wettkampfs immer wieder Lücken und ermöglichte Anja Weber in der Euphorie an ihre totale Leistungsgrenze zu gehen. Über 10 Kilometer mit Einzelstart bestätigte Fähndrich ihre eigentlich gute Form wiederholt und lief auf den 8. Platz. Die Schweizer Männer verzeichneten derweil kein Top-Ergebnis; das beste Einzelresultat war der 18. Platz von Jonas Baumann im Skiathlon. Die grösste Sprint-Hoffnung, Valerio Grond, musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen.
Roman Furger beendet Karriere
Mit Roman Furger verliess Ende Saison ein Routinier das Schweizer Langlauf-Team. Der Umbruch im Schweizer Team hält damit weiter an. Der 33-Jährige erreichte in seiner Karriere zwei Weltcup-Podestplätze in Team-Wettkämpfen und gewann viermal den Engadin Skimarathon. Der Urner hat an zwei Olympischen Winterspielen sowie an vier nordischen Ski-Weltmeisterschaften teilgenommen. Er bestach durch seine filigrane Technik sowie sein taktisches Geschick und verfügte über eine hohe Endschnelligkeit. Eine Konstante in seiner Karriere waren aber auch Rückschläge durch Krankheiten und Verletzungen, die ihn immer wieder zwangen, sich zurückzukämpfen.
Starke Saison des Nachwuchses
Die Junioren- und U23-Weltmeisterschaften im kanadischen Whistler haben gezeigt, dass die Schweiz über junge Langläuferinnen und Langläufer verfügt, welche zukünftig wichtige Rollen einnehmen können. Marina Kälin lief bei den Juniorinnen über 10 Kilometer mit Einzelstart zu Bronze. Die Bündnerin belohnte sich damit für eine sehr starke Saison. Bei den Junioren verpasste Niclas Steiger das Podest als Vierter nur knapp. Anja Weber (4.) und Nadja Kälin (5.) zeigten im Massenstart in der U23-Kategorie einen guten Auftritt und klassierten sich knapp neben dem Podest. Zum Abschluss der Junioren- und U23-Weltmeisterschaften gewann die Schweizer U23-Mixed-Staffel Bronze. Nadja Kälin, Anja Weber, Nicola Wigger und Antonin Savary schlossen in der zweiten Rennhälfte die Lücke zur Spitze und setzten sich in einem dramatischen Finale vor dem norwegischen Team durch.
In der Gesamtwertung des Alpencups (COC) 2022/23 durfte sich die Juniorin Marina Kälin nach einer starken Saison als Siegerin feiern lassen. Niclas Steiger wurde bei den Junioren Zweiter. Anja Weber klassierte sich bei den Frauen ebenfalls auf Platz 2.